Navigation mit GPS in Botswana
Botswana, mit seinen gewaltigen Naturschönheiten ist
ein großartiges, aber auch wildes Reiseland. Riesige Salzpfannen, das Okawango-Delta
und die Central Kalahari sind nur einige Beispiele.
Natürlich ist gerade Botswana eine echte Herausforderung an die Navigation. Die
Entfernungen sind unerwartet groß und werden gerne unterschätzt. Ständig
ändert sich der Zustand der Wege und Straßen. Schnell ist ein gestern noch
erkennbarer Pfad heute ein ausgewaschenes Flussbett, oder umgefallene Bäume versperren
die Richtung und machen eine weiträumige Umfahrung notwendig.
Wie beruhigend kann da ein Blick auf ein Navigationsgerät sein, das mir Position
und Richtung anzeigt.
Erst mit einem solchen Gerät haben Sie absolute Sicherheit über Ihren Standort,
Ihr Ziel und eingeschlagene Richtung. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie darauf
nicht verzichten.
In den Salzpfannen Botswanas, wie hier in
der Ntwetwe Pan sind oft nicht einmal
die Spuren anderer Fahrzeuge klar erkennbar
oder führen in alle Himmelsrichtungen.
Die schwierigsten Gebiete im Überblick:
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1. Nordwest, oberhalb der A35, Seronga
2. Moremi Nationalpark,
3. Chobe Nationalpark
4. Nördliche Strecken entlang der
A3 und der Nxai Pan
5. Makgadikgadi Pan, Ntwetwe Pan, Sua
Pan
6. Central Kalahari Game Reserve und
Zufahrten
7. Drotzki´s Caves, Tsodilo Hills
und Strecken
8. Westlich der A2, alle Zufahrten zum
Mabuasehube Park und Transfrontier Park
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Geräteverwendung:
Standard Europa Straßennavigationsgeräte
Diese Geräte sind heute schon fast jedermanns Hilfsmittel. Daher
verwundert die hier meistgestellte Frage nicht "kann ich mein GPS-Gerät in
Afrika verwenden?" Die Antwort ist durchaus vielschichtig und die Verwendung macht
nur Sinn, wenn nachfolgende Fragen beantwortet werden können.
Es gilt zu beachten:
- kann das Gerät mit Kartenmaterial bespielt werden?
- gibt es überhaupt Karten für dieses Gerät / Botswana?
- welche Abdeckung haben die Karten und wir hoch ist der Digitalisierungsgrad? Es werden
nicht nur gelegentlich auf solchen Karten nur die Hauptstraßen (Durchgangsstraßen)
angezeigt. Daher gilt es hier genau zu prüfen, um später vor Ort überhaupt
etwas mit der Karte anfangen zu können.
- Prüfen Sie den Kartenpreis, oftmals sind die Karten so teuer wie das Gerät
selbst!
Leider sind diese Geräte in der Regel nicht in der Lage einen gefahrenen Weg zurück
zu verfolgen. Daneben ist es oftmals ist es auch nicht möglich, ein Routing außerhalb
einer Straße zu starten. Manche Geräte reagieren hier mit unerwarteten Fehlermeldungen,
andere weisen aber zumindest zur nächsten Straße, egal, ob dieses Sinn macht
oder nicht.
Immerhin erlauben diese Geräte meist die Verwendung von Wegpunkten. Diese lassen
sich per Kabel übertragen oder vor Ort am Gerät selbst erstellen.
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Tipp:
Wenn Sie mit einem solchen Gerät in Afrika navigieren, müssen Sie sich mit
der Wegpunktfunktion vertraut gemacht haben. Sobald Sie an einer Stelle von der Straßenkarte
die auf dem Gerät angezeigt abweichen, erstellen Sie einen Wegpunkt und in der
Folge gleichfalls an jeder groben Richtungsänderung.
So ist es Ihnen später möglich, anhand dieser Punkte zumindest visuell den
(Rück-) Weg zu erkennen und zu Ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren.
Achten Sie beim Gerätekauf auf die Möglichkeit das Gerät auch mit Luftlinienfunktion
benutzen zu können. (Unter den Routenfunktionen wird dann auch "Luftlinie"
angeboten.)
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Eigenes Gerät verwenden
Soweit Sie Ihr GPS mit einer passenden Hintergrundkarte bestückt haben, steht
dessen Verwendung in Afrika nichts im Wege. Leider ist die Bestückung der Geräte
mit fremden Karten oft ein problembehaftetes Unterfangen.
Mieten
Wollen Sie allen Schwierigkeiten aus dem Wege gehen, oder sind Sie mit den Geräten
nicht besonders gut vertraut, dann bleibt Ihnen zum Mietgerät keine Alternative.
Diese gilt besonders bei einem einmaligen Besuch. Hier fällt dann in der Regel
die Kosten-Nutzenrechnung deutlich zugunsten des Mietgerätes aus.
Mieten Sie aber beim Fachmann! Ansonsten laufen Sie durchaus Gefahr, hier eine durchaus
gering digitalisierte Karte auf dem Gerät vorzufinden.
Navigieren
Die eigentliche Navigation selbst unterscheidet sich nur unwesentlich von der gewohnten
Anwendung daheim. So müssen Sie in Afrika überwiegend auf die gewohnte Funktion
"Adressensuche" verzichten. Dafür suchen Sie sich auf Ihrem Navigationsgerät
einen passenden "Point of Interest (interessanter Punkt) oder einen Wegpunkt"
und navigieren (mit GoTo) zu diesem Punkt. Wählen Sie zum nächsten Ziel keine
allzugroße Entfernung, da die Fehlerquellen mit der Entfernung zunehmen. Zudem
bleibt Ihnen bei kurzen, übersichtlichen Entfernungen die visuelle Kontrolle auf
dem Gerätebildschirm.
Einige Begriffsdefinitionen:
Autorouting = automatisch dem Straßenverlauf folgend.
Point of Interest, Wegpunkt = Positionspunkt
Routen = Abfolge von Wegpunkten, denen man folgt.
Tracks = aufgezeichnete Kurse
Roland Schmidt
(Auszug aus Iwanowski´s Reiseführer)
Bilder: Brigitte Schmidt / Alexander Schmidt |